Arbeitsunfälle gehörten und gehören zum Alltag der Beschäftigten in Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Gastronomie. Die technische Entwicklung und das Engagement der Gewerkschaften halfen dabei, den Arbeitsschutz zu verbessern. Trotzdem kam es in der Vergangenheit zu Katastrophen. In Bäckereien und Mühlen sind Mehlstauexplosionen die größten Gefahren.

Am 25. Juni 1903 brannte es beim Konsumverein Leipzig-Plagwitz und das Feuer griff auf das Mehllager über, das dann mit großer Wucht explodierte. Am 6. Februar 1979 kam es in der Bremer Rolandmühle zu einer verheerenden Mehlstaubexplosion, bei der 14 Menschen getötet und 17 verletzt wurden. Ausgelöst von einem Kabelbrand gab es zwei Explosionen, deren Druckwellen ein Mehlsilo und andere Gebäude zerstörten.

 

Der Kabelbrand breitete sich über eine Verbindung zum Mehlspeicher aus. Die Explosionen waren so stark als wären 20 Tonnen Sprengstoff in die Luft geflogen. Viele Bremer vermuteten, dass der Hafen explodiert sei. 14 Tote und einen Sachschaden von über 100 Millionen Mark forderte die Mehlstaubexplosion der Bremer Rolandmühle am 6. Februar 1979, –die größte bisher in Deutschland. Ein Kabelbrand in einer Probenkammer löste die Explosion aus. Von da aus breitete sich der Brand über eine Förderbrücke weiter aus. Eine weitere Explosion setzte ein Mehl-Silo in Brand. Die Dächer der Silos wurden durch die Druckwelle hochgerissen, Wände zum Einsturz gebracht und ganze Gebäude zerstört.

Die Löscharbeiten der Bremer Feuerwehr gestalteten sich schwierig, weil es so kalt war, dass das Löschwasser gefror. Der Unfall geschah zum Schichtwechsel und da bei den Explosionen auch die Verwaltungsunterlagen in Brand gerieten, war es eine Zeit unklar, welche Personen sich auf dem Werksgelände aufgehalten hatten. Auch die Bundeswehr half neben dem Technischen Hilfswerk die Feuerwehr bei den Bergungsarbeiten. Die NGG unterstützte die Hinterbliebenen der Mitglieder finanziell. In der „Einigkeit“ erschienen die Namen der Verunglückten und Vermissten. Unter den Toten war auch das Betriebsratsmitglied Walter Kück, seit 1953 NGG-Mitglied.