Franz-Josef Möllenberg wurde am 18. Mai 1953 in Hagen (Nordrhein-Westfalen) geboren und schloss eine Ausbildung zum Bankkaufmann 1972 ab. 1975 begann seine hauptamtliche Laufbahn bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

1978 übernahm er den Posten des Geschäftsführers in der Verwaltungsstelle Hagen/Westfalen. Im September 1990 wurde er zum Hauptkassierer in den Geschäftsführenden Hauptvorstand gewählt. Auf dem Außerordentlichen Gewerkschaftstag 1992 in Düsseldorf wurde er zum Vorsitzenden der NGG gewählt und blieb bis 2013 an der Spitze der Gewerkschaft. Mit einer Amtszeit von 21 Jahren ist er der am längsten amtierende Vorsitzende der NGG nach dem Zweiten Weltkrieg. Länger als Franz-Josef Möllenberg war nur Herbert Stadlmaier Mitglied im Geschäftsführenden Hauptvorstand, der - in verschiedenen Funktionen - auf eine 27-jährige Amtszeit (1949 bis 1978) kam. Die Position des NGG-Vorsitzenden hatte lediglich Carl Deichmann, der von 1900 bis 1928 Vorsitzender des Deutschen Tabakarbeiter Verband (DTAV), länger als Franz-Josef Möllenberg inne.

Auf dem Gewerkschaftstag 2013 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur. Neben seiner Tätigkeit bei der NGG war Franz-Josef Möllenberg Vizepräsident der „International Union of Food, Agricultural, Hotel, Restaurant, Catering, Tobacco and Allied Workers' Associations“ (IUF) und Vizepräsident bei der „European Federation of Food, Agriculture and Tourism Trade Unions“ (EFFAT).

Auch auf seine Initiative beschloss die NGG 1999 als erste Gewerkschaft in Deutschland, die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns zu fordern.

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Interview mit Franz-Josef Möllenberg, 2015.