Vor allem bei Brauereien und in der Zigarettenindustrie waren Außendienstmitarbeiter für den Verkauf der Produkte an den Handel und Gastronomie immens wichtig. Technische Entwicklungen wie computergestützte Bestellsysteme für die Waren führten dazu, dass sich die Aufgaben und Arbeitsinhalte für die Außendienstler veränderten. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Außendienst war es schwierig, Tarifvereinbarungen zu Arbeitszeiten und Verfügung zu vereinbaren. Dies gelang der NGG ab den 1970er Jahren zunehmend besser.
Heinz Burger, von 1990 bis 1998 Mitglied im NGG-Hauptvorstand und von 1998 bis 2003 NGG-Hauptausschussvorsitzender, begann 1970 im Außendienst beim Tabakkonzern Philipp Morris an. 1974 gründete er den dortigen Betriebsrat mit und wurde im selben Jahr Betriebsratsvorsitzender. 1976/77 war er Mitglied des Gesamtbetriebsrats. Am 1. Januar 1977 trat er in die NGG ein und war Mitglied im Vorstand der NGG Verwaltungsstelle München und seit 1978 im Landesbezirksvorstand der NGG Bayern. 1987 erfolgte die Wahl zum Gesamtbetriebsratsvorsitzenden bei der Philip Morris GmbH Deutschland. Im Interview erzählt er auch von den Anfängen der Betriebsratsarbeit beim Tabakwarenkonzern Philipp Morris.
Im November 1996 trafen sich über 70 Fachleute der NGG zur einer Tagung mit dem Titel „Zukunftsperspektiven im Außendienst“ in Bonn. Dabei ging es vor allem um die Einführung des EDV-gesteuerten Warensystems ECR („Efficient Consumer Response“). Wichtig war der NGG, die technischen Veränderungen in der Gewerkschaftsarbeit in den Betrieben zu begleiten. In den 1990er Jahren befürchteten Experten, dass durch ECR 30 Prozent aller Außendienstmitarbeiter abgebaut werden würden.
Für die Schulung von Betriebsräten hat die NGG immer wieder Seminare entwickelt. Probleme im Außendienst bereiten vor allem die Anerkennung der Reisezeit als Arbeitszeit, die Benutzung von e-mail, Mobiltelefonen etc. und die Änderung der zu bearbeitenden Gebiete durch den Arbeitgeber.