Bereits im zweiten vorchristlichen Jahrtausend kam es zum ersten dokumentierten Streik der Weltgeschichte, als sich im Alten Ägypten die Bauarbeiter des Totentempels Ramses III. wegen fehlender Lohnzahlung weigerten, weiterzuarbeiten. Doch auch im Mittelalter sind Arbeitsniederlegungen z. B. im Bergbau und Handwerk nachgewiesen.

Der Boykott, oder wie er auch früher genannt wurde „Verruf“ oder „Schimpf“, diente dazu, den Arbeitgebern Mitarbeiter vorzuenthalten und beispielsweise in einem Streik dazu aufzurufen, den Streik nicht zu brechen, in dem man bei den bestreikten Betrieben arbeitete. Außerdem konnten Produkte boykottiert werden.

Bei einer Aussperrung verboten die Unternehmer den Beschäftigten, die Fabriken oder Werkstätten zu betreten. Noch heute ist im Französisch sprechenden Kanada der Ausdruck „anti-grève“ – gegen den Streik - in Gebrauch, der sehr deutlich macht, wozu dieses Mittel diente.

Der erste in Deutschland bekannte Arbeitskampf ist der Streik der Breslauer Gürtlergesellen 1329, der ein Jahr dauerte.

Ständiger Begleiter der Industriellen Revolution waren Hungerunruhen beziehungsweise Nahrungsmittelproteste. Mitte der 1860er Jahre begann in Deutschland der Abschnitt der fabrikindustriellen Arbeitskämpfe. Da die Streikenden in einer Auseinandersetzung mit den Unternehmern von diesen keinen Lohn oder Gehalt mehr erhielten, legten die Gewerkschaften Streikkassen an, um ihren Mitglieder in dieser Zeit mit dem Streikgeld den Lohnausfall einigermaßen ausgleichen zu können. Nun fand auch das englische Wort „strike“ Eingang in den deutschen Sprachgebrauch.

 

Aussperrung, Boykott und Streik - Artikel

1921

Die Kellner streiken

Kellnerstreik 1921

Für ein Festgehalt in Gastronomie und Hotellerie streikten 1921 mehr als 30.000 Angestellte in Berlin mehr

1898

Bäckerstreik 1898 in Hamburg

Bäckerstreik 1898 in Hamburg

Gegen den Kost- und Logiszwang bei den Bäckereien streikten 1898 in Hamburg, Altona und Wandsbek die Gesellen... mehr

1991

Brauerstreik im "Ländle"

Streik im "Ländle" 1991

Die Mehrheit der Beschäftigten in den baden-württembergischen Brauereien stimmte im November 1991 für Streik. Daraufhin kam es zu einem Aufschrei in der Presse und zu "Hamsterkäufen", weil die Leute fürchteten, kein Bier mehr kaufen zu können. mehr

2004

"Maggi fix für Sozialfall"

"Maggi fix für Sozialfall"

Nachdem die NGG im Mai 2004 den Tarifvertrag mit Maggi gekündigt hatte, trat sie in die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber Nestlé und forderte eine Lohnerhöhung von vier Prozent. Im Juli 2004 informierte der Arbeitsdirektor von Nestlé Friedrich Schmidt plötzlich den Betriebsrat über geplante Stellenstreichungen. Die NGG verhandelte weiter, jedoch ergebnislos. mehr

1892

Acht Stunden und 1. Mai

Acht Stunden und der 1. Mai

1886 rief eine amerikanische Gewerkschaft zu einem Generalsstreik am 1. Mai auf. Ziel des Arbeitskampfes war es, eine feste Arbeitszeit von acht Stunden, bisher waren es meist 12, in den neuen Verträgen zu vereinbaren. Der Streik wurde bitter bekämpft wurde und kostete mehrere Menschen das Leben. Die amerikanischen Gewerkschaften planten trotzdem, auch weiterhin am 1. Mai für ihre Forderungen zu streiken. Dabei wurden sie im Juli 1889 vom Pariser Sozialistenkongress unterstützt, der beschloss, den 1. Mai als internationalen Feiertag im Kampf für den Acht-Stunden-Tag auszurufen.... mehr

1927

Zigarrenarbeiteraussperrung 1927

Zigarrenarbeiteraussperrung 1927

Auch in der Weimarer Republik blieben Konflikte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht aus. Für die Interessen der Tabakarbeiter kämpfte dabei der Deutsche Tabakarbeiter-Verband (DTAV), dem Ende 1925 58.258 Mitglieder angehörten. 1927 sperrten die Zigarrenhersteller über 80.000 Zigarrenarbeiter aus. mehr

1996

Lohnfortzahlung bei Krankheit

Streik bei Bahlsen 1996

1996 kam es in der westdeutschen Süßwarenindustrie zu der bis dahin größten Auseinandersetzung in der Tarif-Geschichte der NGG. Auch bei Bahlsen wurde gestreikt. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sollte von hundert auf achtzig Prozent gekürzt werden. Nach einem harten Arbeitskampf konnte letztlich die volle Lohnfortzahlung gesichert werden. mehr